Restauratorisches Freilegungskonzept

Inschriftenblock zeigt außergewöhnlich gut erhaltene Farbfassung

Die Zeitschrift "Archäologie in Deutschland" berichtet in der Ausgabe vom Juni/Juli 2022 (Nr. 3) auf Seite 50 die Autoren S. A. Kaiser und K. Kortüm mit der Überschrift:

Ohne Worte

Große Hoffnung legten die Wissenschaftler auf einen 2020 bei den Ausgrabungen am Krankenhaus Neubau gefundenen Inschriftenblock. Der Stein wurde mitsamt anhaftendem Lehm im Block geborgen. Das Landesamt für Denkmalpflege und die staatliche Akademie der Bildenden Künste Stuttgart entwickelten ein restauratorisches Freilegungskonzept, das "die schonende Entfernung des Sediments und die Erhaltung der Malschichten ermöglichte. Die Betrachtung unter dem Mikroskop ergab unter dem äußeren Lehmpaket drei dünne Schichten aus feinem lehm bzw. Kalsinter. Diese waren teils stark mit der Oberfläche verbacken."

"Als Lohn aller Mühen tritt uns die Vorderseite nun in nahezu perfekter Erhaltung entgegen. Sie zeigt die für Bauinschriften übliche Form einer <<Tabula ansata>> (Tafel mit Handhaben). Die FLäche ist weiß grundiert, die Reliefkanten in Grün und Ocker hervorgehoben. Allein: Es fehlt die Inschrift! Sie ist weder wie üblich eingehauen noch aufgemalt. Schade, denn so wissen wir weiterhin nicht, ob die Öhringer Wehrmauer von der noch unbekannten Stammbesatzung des Kastells oder von Spezialisten aus den Legionen erbaut worden ist. Über die Gründe für die Anonymität kann man nur spekulieren."

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Restauratorisches Freilegungskonzept

Inschriftenblock zeigt außergewöhnlich gut erhaltene Farbfassung

Die Zeitschrift "Archäologie in Deutschland" berichtet in der Ausgabe vom Juni/Juli 2022 (Nr. 3) auf Seite 50 die Autoren S. A. Kaiser und K. Kortüm mit der Überschrift:

Ohne Worte

Große Hoffnung legten die Wissenschaftler auf einen 2020 bei den Ausgrabungen am Krankenhaus Neubau gefundenen Inschriftenblock. Der Stein wurde mitsamt anhaftendem Lehm im Block geborgen. Das Landesamt für Denkmalpflege und die staatliche Akademie der Bildenden Künste Stuttgart entwickelten ein restauratorisches Freilegungskonzept, das "die schonende Entfernung des Sediments und die Erhaltung der Malschichten ermöglichte. Die Betrachtung unter dem Mikroskop ergab unter dem äußeren Lehmpaket drei dünne Schichten aus feinem lehm bzw. Kalsinter. Diese waren teils stark mit der Oberfläche verbacken."

"Als Lohn aller Mühen tritt uns die Vorderseite nun in nahezu perfekter Erhaltung entgegen. Sie zeigt die für Bauinschriften übliche Form einer <<Tabula ansata>> (Tafel mit Handhaben). Die FLäche ist weiß grundiert, die Reliefkanten in Grün und Ocker hervorgehoben. Allein: Es fehlt die Inschrift! Sie ist weder wie üblich eingehauen noch aufgemalt. Schade, denn so wissen wir weiterhin nicht, ob die Öhringer Wehrmauer von der noch unbekannten Stammbesatzung des Kastells oder von Spezialisten aus den Legionen erbaut worden ist. Über die Gründe für die Anonymität kann man nur spekulieren."