Der Limes in Zweiflingen

Der „Pfahldöbel“ zwischen den Zweiflinger Ortsteilen Pfahlbach und Westernbach ist auf knapp 500m der am besten erhaltene Abschnitt des Limes im Hohenloher Land. Wall und Graben sind im Wald gut sichtbar.
 

Der Pfahldöbel

Der „Pfahldöbel“ war ursprünglich 9m breit und 2m hoch. Davor lag ein 8m breiter und 2,5m tiefer Graben, der Höhenunterschied zwischen Grabensohle und Wallkrone betrug mindestens 5m. Hier verläuft der traumhafte Limes-Wanderweg und lädt zu Entdeckungen ein. Die Bezeichnung Pfahldöbel erinnert an das Wort „Pfahl“ oder Palisade und an den Graben, der süddeutsche Ausdruck für „dobel“.

(Quelle: Broschüre DER LIMES, TG Odenwald + TG Hohenlohe, 2006)
 

Kastell Westernbach

Nur mit der modernen Archäologie – durch Luftbilder und geophysikalische Untersuchungsmethoden kann das Westernbacher Kastell gefunden werden.
Mitten in der landwirtschaftlichen Nutzung liegt der 117 x 88 m große langrechteckige Garnisionsort einer unbekannten Einheit.

Die Identifizierung wäre möglich, wenn die Funde der langjährigen illegalen Funde auftauchen würden: „Ich hab jedes Jahr wieder jemanden mit dem Metalldetektor auf dem Acker gehabt!“ klagt der Eigentümer.

Nachgewiesen wurden in Westernbach zwei einfache Tordurchfahrten an der West- und Ostseite, wobei das Tor an der Westseite eine doppelte Durchfahrt aufweist. Ecktürme sowie Zwischentürme entlang der Seiten fanden sich nicht. Über die Innenbebauung ist mit Ausnahme einiger Grubenbefunde nichts Nennenswertes bekannt. Direkte Hinweise auf eine Zivilsiedlung existieren nicht, doch können einige Luftbildbefunde in diese Richtung gedeutet werden.

Gemeinde Zweiflingen

In Grün gebettet liegen die sieben Teilgemeinden mit insgesamt 1.700 Einwohnern in Hohenlohe: Westernbach, Pfahlbach, Tiefensall, Orendelsall, Eichach, Friedrichsruhe und Zweiflingen bilden die kleinste Gemeinde Mitten im Hohenlohekreis.

Weit schweift der Blick über die weiche Hügellandschaft – in Zweiflingen scheint die Zeit still zu stehen: Ruhe und natürliches Gelassenheit, Vogelstimmen und spielende Kinder kann man hier erleben.

In dieser Ruhe haben auf Zweiflinger Gemarkung einige Schätze überlebt: keltische Hügelgräber zeugen von vorchristlichen Kelten-Ansiedlungen. Die Römer zogen den Limes und das – laut der Meinung von Fachleuten - schönste noch erhaltene Stück Wall und Graben hat die knapp 2000 Jahre im Pfahldöbel überdauert.

Turmfundamente, Funde einer Villa Rustica und das historisch noch nicht eindeutig geklärte Kastell in Westernbach zeigen von der Nutzung in den 100 friedlichen Jahren als die Grenze der römischen Kultur quer durch Hohenlohe verlief.

Nach der Aufgabe des obergermanischen Limes gründeten die Alemannen „Sippendörfer, deren Endungen auf „-ingen“ heute noch auf diese Zeit hinweisen. Das Christentum integrierte die Heiligtümer in „Mutterkirchen“ – wie z.B. in Zweiflingen der St. Nikolaus Kirche.

Bei Renovierungsarbeiten wurde der Hinweis auf ein Wasserheiligtum gefunden, das vermutlich im Chor der heutigen Kirche ein Überbleibsel dieser heiligen Stätte ist.

Der Übergang über den Limes ist heute das Kärchersträßle – früher „Karrich-Sträßle“ – und könnte eine Verbindung zwischen den beiden Handelsstraßen Alte Straße (der heutigen A 6) und der Hohen Straße (Höhenrücken zwischen Kocher und Jagst) gewesen sein.

Diese Anbindung führt zahlreiche Golf-Liebhaber auf den Platz des Golf-Club Heilbronn-Hohenlohe: einer 18-Loch-Anlage mit wunderschöner, unverbauter Landschaft im alten Baumbestand. Gäste schätzen das attraktive und umfangreiche sportliche Angebot für Anfänge rund Könner und natürlich den finalen, kulinarischen Höhepunkt am 19. Loch.

Eine Besonderheit ist der 3-Loch-Executive-Course (Par 3, Par 4, Par 5); er ist Übungsrunde, Warteschleife und Trainingsplatz für Mannschaften, Gruppen und Jugend. Pitch- und Chip-Areal, sowie beidseitig bespielbare Driving- Range komplettiert die Übungsmöglichkeiten.

Römer und Genießer – nennt sich ein Rundwanderweg um Zweiflingen: Eine wunderschöne Anlaufstelle für Genießer bietet das Wald- und Schlosshotel Friedrichsruhe. Schon im 17. Jahrhundert entstand an dieser Stelle ein Wildgehege mit „Thiergarten“, Lusthaus und Herrenhöfen, die allerdings den Wirren des 30-jährigen Krieges nicht standhielten.

Von 1712 bis 1717 wurde anstelle des alten „Lusthauses“ ein Jagdschloss errichtet, das heute noch hier steht. Pavillons, Küchen- und Jagdhaus kamen auf dem weitläufigen Gelände hinzu. Nach dem Besitzerwechsel 2005 in das Fünf-Sterne-Hotel wurde kräftig investiert.
Während der Fußball WM 2006 fühlte sich die australische WM-Mannschaft in Zweiflingen sehr wohl – insbesondere der unkomplizierte Kontakt zu den Zweiflinger Bürgerinnen und Bürgern gefiel den Männern von „down under“ hervorragend. Das momentan im Bau befindliche Spa wird den zahlreichen Besuchern eine wundervolle Umgebung zum Entspannen und Verwöhnen bieten.

Gute regionale Küche gibt es beim Bürgerstüble in Friedrichsruhe. Schnitzel und Maultaschen, ein Schorle und selbstgebackener Kuchen – und Treffpunkt für Jung und Alt aus der Region.

Die kleinen und großen Kinderherzen freuen sich wenn es dampt und zischt auf der orginalgetreuen Anlage der Dampfbahnfreunde Friedrichsruhe. Auf 6.500 m² sind 1.200 m Schienen verlegt. „Echtes“ Leben findet an Sommersonntagen statt.

Leben wo andere Urlaub machen: Grundschule, Kindergarten, bürgernahe Verwaltung, gesundes Kleingewerbe und Handwerk, Pflegeheime und aktives Vereinswesen, bieten einen ideales Umfeld für Menschen und Familien zum Wohnen, arbeiten und erholen.

Wir freuen uns auf Ihren Besuch: www.zweiflingen.de

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